8 Millionen sind keine 10 Millionen

Förderung der Jugendarbeit im Landeshaushaltsentwurf 2020/2021 bleibt hinter den Erwartungen zurück

ein kleines SparschweinStuttgart. Am heutigen Morgen nahm Reiner Baur, Vorsitzender des Landesjugendrings, in der gemeinsamen Sitzung von Bildungs- und Sozialausschuss im Stuttgarter Landtag Stellung zum Regierungsentwurf des 49. Landesjugendplans.

„Die gute Nachricht: die Regierung setzt im Haushaltsentwurf im Vergleich zu 2016 zusätzlich 8 Millionen Euro für die Jugendarbeit ein,“ lobte Baur. „Der grün-schwarzen Koalition ist es offensichtlich ernst damit die Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in ihrer ganzen Vielfalt verbindlich und tragfähig abzusichern.“

Allerdings bleibt die Koalition hinter ihrem eigenen Anspruch zurück: In den Nebenabreden zum Koalitionsvertrag hatte sich Grün-Schwarz vorgenommen, für die Jugendarbeit ab 2020 jährlich 10 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Nun sind 80 % davon eingestellt. Zu wenig, um die außerschulische Jugendbildung in fachlich sinnvollem Maß auszustatten, findet der Landesjugendring.

„Im parlamentarischen Beratungsprozess muss hier eindeutig nachgebessert werden. 10 Millionen für das ehrenamtliche Engagement und Demokratiebildung junger Menschen – in einem Gesamthaushalt von über 50 Milliarden Euro, zu denen nach jüngsten Steuerschätzungen und Daimlers Strafzahlung in Folge von Abgasschummelei nochmals 2 Milliarden hinzukommen – das kann und muss sich Baden-Württemberg leisten“, so Baur weiter.

Die 10 Millionen seien dabei mit hoher gesellschaftlicher Rendite investiert: „In gut geschulte Ehrenamtliche, die Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. In starke Jugendverbände mit gelebter demokratischer Kultur. Auf dem Kapitalmarkt wird das Land nirgendwo eine bessere Anlage finden“, ist sich Baur sicher.

 

Der Landesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft von 33 Jugendverbänden auf Landesebene und von den Orts-, Stadt- und Kreisjugendringen. Er vertritt darüber hinaus die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg.

Verantwortlich: Reiner Baur (Vorsitzender)

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