Die Absenkung des passiven Wahlalters auf 16 Jahren bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg bietet große Chancen für die (Kommunal-)Politik: politisches Engagement und Wahlämter können attraktiver werden, die Wahlbeteiligung steigen. Damit die Absenkung des passiven Wahlalters kein Lippenbekenntnis bleibt, braucht es nun eine Veränderung der politischen Kultur hin zu mehr Jugendgerechtigkeit.
Jugendgerechtigkeit, das bedeutet die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen bis 27 Jahren wahr- und ernst zu nehmen. Junge Menschen müssen begleitet und befähigt werden, kommunalpolitische Verantwortung zu übernehmen – das beginnt beim Informieren und Motivieren über das Wahlrecht ab 16 Jahren und setzt sich fort im aktiven politischen Engagement.
Damit junge Menschen Wahlämter übernehmen, müssen sich darüber hinaus politische Strukturen und Prozesse ändern: Kommunalverwaltungen, Kommunalpolitiker*innen, Wählervereinigungen und Parteien werden sich damit auseinandersetzen müssen, wie Gremiensitzungen und Arbeitsabläufe so ausgestaltet werden, dass sie für junge Menschen zugänglich und attraktiv sind. Zentral wird dabei sein, diese Veränderung gemeinsam mit den jungen Menschen anzugehen. Solche Veränderungen nützen allen, die für einen Gemeinderat oder ein Bürgermeister*innen-Amt kandidieren.